Bäume sind die Klimaanlagen der Stadt
Bäume haben eine natürliche Kühlfunktion. Sie wird gerade in Hitzesommern, von denen es künftig mehr geben soll, für Städte sowie ihre Bewohnerinnen und Bewohner nützlich sein. Einzelbäume beeinflussen das Mikroklima in ihrem unmittelbaren Umfeld positiv. Eine grössere Zahl von grossen Bäumen kann auch eine ganze Wohnüberbauung kühlen.

Durch die Verdunstung von Wasser entstehen im Blätterdach des Baums kühle Tröpfchen, die nach unten sinken.
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Vortrag «St.Galler Stadtbäume – Gegenwart und Zukunft»
Bäume verdunsten Wasser. Bei einer der grossen Linden auf dem St.Galler Kinderfestplatz können das an einem Sommertag durchaus 300 bis 400 Liter sein. Bei diesem Vorgang entzieht der Baum seiner Umgebungsluft Wärme. Zudem entstehen kühle Tröpfchen, die schwerer sind als die heisse Luft, nach unten sinken und eine kühlende Wirkung entfalten. Dazu kommt der Schattenwurfe des Baums, der die direkte Sonneneinstrahlung reduziert.
Durch diese Mechanismen liegen die Temperaturen unter einem grossen Baum an einem Hitzetag deutlich unter jenen, die beispielsweise auf einer Grün- oder gar Asphaltfläche ohne Bäume herrschen. Der Verdunstungsmechanismus ist auch der Grund dafür, dass die Kühlleistung eines Sonnenschirms auf einer freien Wiese nie an jene eines grossen Baumes herankommt.
Ein grosser Baum, so haben Wissenschafter der Universität Wageningen in den Niederlanden berechnet, hat eine Kühlleistung wie zehn herkömmlich Wohnungsklimaanlagen. Seine durchschnittliche Kühlleistung hängt natürlich von der Grösse ab, kann aber beachtliche 20 bis 30 Kilowatt erreichen. Ebenfalls nachgewiesen haben die Forscherinnen und Forscher, dass unterschiedliche Baumarten auch eine unterschiedlich grosse Kühlwirkung haben.